SPD-Kreistagsfraktion macht Dampf für die Tourismusbahn

Veröffentlicht am 18.10.2009 in Kreistagsfraktion

(Welzheim) Auf der Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion stand das Thema Tourismusbahn Schorndorf-Welzheim auf der Tagesordnung.

Bürgermeister Holzner informierte die Sozialdemokraten über den Stand der geplanten Tourismusbahn, die im Frühjahr 2010 von Schorndorf über Rudersberg in den Luftkurort Welzheim fahren soll. Die Kosten für die Stadt Welzheim stiegen durch aufwändige Auflagen für die Strecke und insbesondere die Signalanlage von 550.000 auf rund 1,5 Millionen Euro. Dr. Werner Barth, der langjährige Vertreter der SPD im Zweckverband Wieslauftalbahn kritisierte die scharfen Auflagen, welche die Kosten nach oben getrieben haben. Im Moment gäbe es noch eine zu schließende Deckungslücke von 130.000 Euro für das insgesamt 3,4 Millionen Euro teure Projekt. Die Stadt Welzheim ringt hier noch um die Finanzierung. Gemäß Beschluss des Kreistags aus dem Jahre 2003 ist der Kosten-Anteil des Rems-Murr-Kreises für die Infrastruktur gedeckelt.

Darüber hinaus prognostiziert die Stadt Welzheim derzeit ein jährliches Defizit in den Betriebskosten von rund 75.000 Euro. Um die Tourismusbahn zum Dampfen zu bringen, unterstützt die SPD-Fraktion auf Vorschlag ihres Vorsitzenden Karl-Otto Völker die Beteiligung des Kreises an den anfänglichen Betriebsdefiziten.

Für die SPD-Kreistagsfraktion ist die Tourismusbahn eine wichtige Infrastrukturmaßnahme zur Stärkung des Welzheimer Waldes. Allerdings könne es sich der Kreis langfristig nicht leisten, ein "Faß ohne Boden" zu subventionieren. Der laufende Betrieb müsse auf Sicht durch Fahrgeldeinnahmen gedeckt werden.

Der Rudersberger Bürgermeister und Kreisrat Martin Kaufmann drängte darauf, dass alle Züge von Schorndorf nach Welzheim unter Dampf (und nicht mit Diesel) fahren, um das Angebot entsprechend attraktiv zu gestalten.

Erfahrungen mit anderen Museumsbahnen zeigen, dass die Kostendeckung durch zahlende Benutzer realistisch ist. Für die Erreichung dieses Zieles ist ein schlüssiges Marketingkonzept verknüpft mit einem professionellen Betrieb zwingende Voraussetzung. Die Anbindung der Tourismusbahn an den Öffentlichen Personennahverkehr ist in Deutschland einmalig. Damit können über zwei Millionen Menschen in der Region erreicht werden. Diese Chance gilt es gemeinsam zu nutzen.

Die SPD-Kreistagsfraktion fasste ihre Position in einem 3-Punkte-Plan zusammen:

1. Der Kreis beteiligt sich auf 2 Jahre befristet an möglichen Defiziten an den Betriebskosten der Eisenbahninfrastruktur Rudersberg- Oberndorf – Welzheim im Betrieb.
2. Dampfzügen sollen der Standard sein für die Tourismusbahn.
3. Es gilt, nach ersten Erfahrungen der Tourismusbahn das Konzept zu optimieren, mit dem Ziel, dass die Tourismusbahn kostendeckend fährt.

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