Haushaltrede des Fraktionsvorsitzenden Klaus Riedel

Klaus Riedel

Stellungnahme der SPD-Kreistagsfraktion zum Haushaltsentwurf 2021

 

Sehr geehrter Herr Landrat, meine Damen und Herren der Verwaltung, 

Kolleginnen und Kollegen, Vertreterinnen und Vertreter der Presse, meine Damen und Herren 

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr sprach ich davon, dass die Remstalgartenschau ein „Wir-Gefühl“ hat entstehen lassen, aber auch davon, dass „… vieles ohne die gut gefüllten kommunalen Kassen nicht möglich gewesen wäre. Das könnte sich ändern …“. Seit Februar hat sich nun in unserem Land vieles verändert. Nun wird sich zeigen, ob das „Wir-Gefühl“ auch in schwierigen Zeiten Bestand hat. Die SPD-Fraktion hat sich entschieden, keine abändernden Anträge zum HH-Entwurf 2021 zu stellen bzw. Prüfaufträge zu erteilen. Wir wollen solidarisch mit der Verwaltung und den Kommunen versuchen, diesen Haushaltsentwurf gemeinsam zu gestalten und umzusetzen. Dabei sind uns fünf Themenfelder wichtig: 

Neuer SPD-Antrag: Corona-Bonus für Pflegekräfte und Pflegefonds Rems-Murr-Kliniken

Wir - die SPD-Kreistagsfraktion - beantragen:
- eine Corona-Sonderprämie für das Pflegepersonal an unseren Kliniken,
- die Gründung eines "Pflegefonds Rems-Murr-Kliniken".

Damit reagieren wir einerseits auf die Kundgebung gestern vor der Klinik in Winnenden und versuchen zugleich unser Kommunalwahlprogramm weiter durchzusetzen, in dem wir bereits einen Pflegefonds gefordert haben. Der Antrag ist formuliert, nun sind wir gespannt, wie die Verwaltung und die anderen Fraktionen reagieren. Ob wir Erfolg haben werden, ist offen – aber wir werden kämpfen.

SPD-Antrag erfolgreich: Rems-Murr-Kreis wird Modellregion Wasserstofftechnologie

Eigenlob stinkt? Was soll's! ???? Wir sind stolz und glücklich, dass unser Antrag "Modellregion für Wasserstofftechnologie" vom Kreistag angenommen wurde. In Waiblingen soll künftig Wasserstoff erzeugt und in einer Tankstelle bereitgehalten werden – für klimafreundliche Busse, später vielleicht auch für den "Wiesel". An der gewerblichen Schule in Backnang entsteht parallel die "Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff und Brennstoffzelle". Für all das gibt es bis zu 4 Mio. Euro Förderung vom Bund. Der Rems-Murr-Kreis als Vorreiter in dieser Zukunftstechnologie – so soll's doch sein ????

 

SPD - Stellungnahme von Klaus Riedel zum Haushalt 18

Sehr geehrte Herr Landrat Dr. Sigel, Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, meine Damen und Herren von der Presse, geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, Kolleginnen und Kollegen

Beschäftigt man sich mit den Eckdaten des Haushaltsentwurfs für 2018, so muss man zweifellos einen Blick weg von der alljährlichen und wenig zielführenden Diskussion um die Kreisumlage auf die Leistungen werfen, die Bund und Land der kommunalen Ebene zugewiesen haben. Schaut man dann genau hin und sucht nach den Zuschüssen und Fördergeldern für diese Aufgabenerfüllung auf kommunaler Ebene, so erkennt man rasch, dass einiges aus dem Lot ist. Vier Beispiele möchte ich ansprechen.

1. Einerseits wird die Digitalisierung der Schulen gefordert, aber der Förderzufluss stagniert.

2. Der kommunale Investitionsfonds wird gekürzt, was vor allem unsere Krankenhäuser spüren. Die Förderquote sinkt von 55% in 2016 auf 45% in 2017 und gleichzeitig können immer mehr – fast die Hälfte - Krankenhäuser ihre Eigenmittel nicht mehr aufbringen.

3. Längst werden nicht alle Kosten, die durch das Bundesteilhabegesetz entstehen, ausgeglichen. Das Konnexitätsprinzip wird schlicht missachtet. Ähnlich verhält es sich bei den Folgen des Unterhaltsvorschussgesetzes.

4. Die Vorwegentnahme beim kommunalen Finanzausgleich – immerhin ein Plus von 250 Millionen – muss uns hellhörig machen. Die grün-schwarze Landesregierung ist keineswegs kommunalfreundlich eingestellt. Damit gefährdet sie das Fundament unseres sozialen und demokratischen Gemeinwesens.

Die Reihe der kommunalen Benachteiligung ließe sich fortsetzen. Egal, ob grün-schwarze Landesregierung oder schwarz-rote Bundesregierung, sie müssen in die Pflicht genommen werden. Darüber zu diskutieren würde sich mehr lohnen als das Feilschen um 0,1 – 0,5 Prozentpunkte hin oder her bei der Kreisumlage.

Unisono erklären Gemeinde-, Landkreis- und Städtetag – alle für Baden-Württemberg – ich zitiere: „Kommunale Interessen bleiben im Haushaltsentwurf (des Landes) nun nahezu unberücksichtigt. Das wird den Herausforderungen, vor denen Städte, Gemeinden und Landkreise stehen, nicht gerecht.“

Wir wollen eine Diskussion über die Ziele unseres Landkreises. Wohin wollen wir unseren Landkreis entwickeln?

Fünf Themenfelder möchte ich heute benennen:

  1. Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Hier kann mit der Kreisbaugesellschaft und mit ihrem know-how im Zusammenspiel mit den Kommunen Vorbildliches geschaffen werden. Doch da kommt der Ruf, dass man mehr Mittel gar nicht verarbeiten könnte, weil die personellen Kapazitäten nicht ausreichen. Darüber wollen wir mit allen Verantwortlichen ernsthaft diskutieren, denn dies kann und darf nicht wahr sein.
  2. Wir wollen die Energiewende auch in unserem Landkreis zusammen mit allen Menschen, auch mit einer Wirtschaft, die sich zu umweltschonenden Investitionen bekennt, erreichen. Deshalb wollen wir alle Möglichkeiten zur Erzeugung von alternativen Energien fördern und voranbringen. Dazu gehört auch die Energiequelle der „Windkraftanlagen“.
  3. Wir wollen eine Veränderung in der Produktion unserer Nahrungsmittel. Wir wollen den Rems-Murr-Kreis nicht nur frei von genmanipulierten Nahrungsmitteln machen, sondern wir wollen auch den Verzicht auf Glyphosat und anderer Pestizide in der Landwirtschaft, im Gartenbau und auch bei der Bekämpfung von Unkraut an Schiene und Straßen. Der Rückgang der Artenvielfalt, das Aussterben der Bienen und anderer Insekten sind ein Alarmzeichen. Sie, Herr Dr. Sigel und Sie, Herr Kretzschmar könnten hier Pionierarbeit leisten.
  4. Wir wollen die Verkehrswende auch in unserem Kreis. Im ländlichen Raum wollen wir den Ausbau der Bussysteme vor allem in den Hauptverkehrszeiten hin zu öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Dienstleistungen und zu den Gewerbe- und Industriezentren. Dazu braucht es dann dichte Taktzeiten und mehr Direktlinien auch und gerade hin zu den S-Bahn-Haltepunkten. In den verkehrsarmen Zeiten müssen wir alternative Mobilitätskonzepte entwickeln. Neben den Einzelmaßnahmen wie Jobtickets und Sozialtickets wollen wir eine durchdachte und schlüssige Gesamtkonzeption für die Verkehrswende.
  5. Seit 2015 haben Kommunen und Kreis eine großartige Leistung zusammen mit einer engagierten Bevölkerung bei der Aufnahme tausender Flüchtlinge erbracht. Doch längst sind nicht alle Probleme gelöst. Hier gilt es, genau hinzuschauen, wie Integration im Alltag in enger Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern ohne Ängste und ohne Sicherheitslücken gestaltet werden kann.

Meine Damen und Herren, die vorgegebene Redezeit lässt es heute nicht zu, diese Themen vertiefend und deutlicher darzustellen. Doch ohne diese inhaltliche Diskussion lässt sich Zukunft für den Rems-Murr-Kreis nicht gestalten. Es geht um nicht weniger als um die Sicherung und Gestaltung der Lebensgrundlagen für Jung und Alt im Rems-Murr-Kreis.

Die SPD-Fraktion wird dem erarbeiteten Haushaltsentwurf für 2018 und der von der Verwaltung vorgeschlagenen Kreisumlage zustimmen.

Dank an alle Beteiligten.

Backnang, 18.12.2017

Klaus Riedel - Fraktionsvorsitzender

SPD-Fraktion fordert aktives Handeln für einen „glyphosatfreien Rems-Murr-Kreis“

Die SPD-Fraktion fordert Landrat Dr. Sigel auf, mit den Bauernverbänden und den Umweltorganisationen des Rems-Murr-Kreises rasch einen „Runden Tisch“ einzurichten, um einen „glyphosatfreien Landkreis“ möglich zu machen. Ziel muss sein, landwirtschaftliche Anbaumethoden zu entwickeln, die ohne Agrar-Umweltgifte auskommen.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen den Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Insektenpopulation und der Ausbringung von Glyphosat und anderen Pestiziden. Diese Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen stellt eine nicht abzusehende Gefahr für die Land- und Viehwirtschaft dar.

Die Verwaltung wird aufgefordert, in der nächsten UVA-Sitzung konzeptionelle Überlegungen aufzuzeigen, wie der Rems-Murr-Kreis dieses Ziel erreichen

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