SPD Rems-Murr

Brüllt, tobt und röhrt wie ein Automotor

Veröffentlicht am 06.02.2013 in Presseecho

Bild Jürgen Klotz

Die Waiblinger Kreiszeitung v. 5.2.2013 berichtet über den 11. Lichtemessempfang der SPD-Rems-Murr:

Von unserer Mitarbeiterin Sabine Reichle
Weinstadt.

Uwe Hück, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Porsche AG: Eine „Lichtgestalt“ an Lichtmess bei der SPD
Ja! Mehr Pathos, mehr Emotion, mehr Leidenschaft. So ein Tag wie Lichtmess,
den die SPD-Kreisgenossen wiederfeierlich begangen haben, verlangt regelrecht nach Worten des Aufbruchs,nach Männern des Lichts. Und deshalb war es nur folgerichtig, dass UweHück bei den Remstal-Genossen auftrat und Licht ins Dunkel brachte.

Wann, wenn nicht jetzt, tut den Sozialdemokraten eine derartige Lichtkur gut? Brüder
und auch Schwestern: zur Sonne, zur Freiheit. Man feiert bei der SPD in diesem Jahr den 150. Geburtstag und man würde sich gerne anschicken, wieder einmal nicht
nur an den Gittern des Kanzleramts zu rütteln, sondern es auch mit wehenden Fahnen einzunehmen. Deshalb also ein Aufbruchssignal an Lichtmess. An diesem Tag, an dem alles wieder nach vorne strebt: Die Landwirtschaft, die Menschen, auch die unverheirateten Frauen ziehen sich Strümpfe mit verschiedenen Farben an und hoffen auf einen Bräutigam. Die Zukunft, so mag das Lichtmessfest künden, liegt vor uns. Das wurde auch in diesem Jahr der Kreisvorsitzende der SPD, Jürgen Hestler, nicht müde zu betonen. Dass es trotz grausigem Wetter bald Frühling wird, steht fest. Wie die Zukunft der Genossen aussieht, freilich nicht.

Deshalb also einen ans Pult, der nicht verzagt flüstert, sondern brüllen kann und
toben, der seinen ganzen großen Leib in den Ring wirft, dessen Stimme sich überschlägt und dann wieder fängt. Kein Leiser also, auch keiner, dem es mangelt an dem Bewusstsein, ein ganzer Kerl zu sein. Ein theatralischer Auftritt, den Uwe Hück da im Keller des Stiftshofes zu Beutelsbach hingelegt hat. Legitimiert aber, und deshalb als ernsthafte Lichtmess-Aufbruch-Rede zu werten, weil der Mann ja kein Theatermime ist, sondern kraft seiner Biografie sich eine gewisse Legitimation zum Poltern, Fordern und Lautsein erworben hat. Und, das nötigt Respekt ab, dies alles einsetzt, um mit beinahe schon kindlichem Furor seine Welt zuverbessern. Da steht er also: Das ehemalige Heimkind, „eine Geburtsurkunde habe ich nicht“, der Sonderschüler, „nicht dumm, nur zu laut“, der einsame Junge, der in tiefer Nacht zum lieben Gott gesprochen hat: „Mach’ mich groß, dann kümmer ich mich um diesen Mist“. Und der, als der liebe Gott, sein eigener Ehrgeiz und Intellekt ihn haben groß werden lassen, sich nun tatsächlich kümmert um diesen Mist.

 

 

Eine wilde Karriere: Sonderschüler, Lackierer bei Porsche, heute Boss mit Porsche.
Jürgen Hestler nennt so eine Karriere eine„sozialdemokratische“. Thai-Boxer ist er
auch und als solcher war er mal Europameister.Aus diesen Zeiten ist ein Satz überliefert, der so geht: „Du darfst alles, nur nicht in die Eier treten.“

Und all’ diese biografischen Daten und Erfahrungen setzt er ein: Wenn er mit Jugendlichen, auch schwierigen, spricht, dann eine Arbeits- und Sozialpolitik, die weit
weg war von den Idealen und Werten der Arbeiterpartei. Verzagen, sich wegducken?
Nein, der Mann am Mikrofon brüllt jetzt und, wäre er eine Frau, würde man sagen, er
keift. Man hört in diesem Ausbruch noch einzelne Worte: „Wir wollen an die Regierung
und das wieder geradebiegen, das war nicht in Ordnung. Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit.“
Die Genossen im Rund? Die einen stöhnen begeistert auf, die anderen kichern verlegen, ein, zwei Bravo-Rufer trauen sich vor.
Uwe Hück ist heute einer, der nicht nur Reden schwingt, sondern an seinem Arbeitsplatz zeigen muss, was er durchsetzen kann. Deshalb fordert er nicht nur mehr
Ausbildungsplätze, sondern boxt so lange, bis bei Porsche 50 Prozent mehr Azubis anfangen. Deshalb streichelt er den Haupterzählt er natürlich auch von sich. Und er
sagt ihnen Sachen wie: „ Die Tore kannst du nicht in der Umkleidekabine schießen, nur wenn du auf dem Spielfeld bist.“ Da ist er dann der Boxer, der Cowboy, der die Regeln kennt und für die gute Sache kämpft. Der ganz zahm ist, solange das Böse fern am Horizont bleibt, zur „Naturgewalt“ aber wird, wenn die Schurken kommen: „Ich hasse es, wenn die Leute geizig und böse sind.“
Den anderen aber, jenen, die „haben“, denen sagt er: „Wer hat, der gibt.“ Und wenn
die das nicht sofort verstehen, dann „geh’ ich zu den Reichen und wenn ich von denen
wieder weggehe, dann sind die erleichtert“.
Robin Hood war da, der Rächer, der Beschützer, der, der die da unten überzeugt,
weil er von da unten kommt, und die da oben, weil er dort oben angekommen ist.
Und das muss seine Partei, die SPD, diese „intergalaktisch tolle“ Partei, lernen: sich
erinnern, woher sie kommt und wozu sie da ist. Und, auch da gibt es keine leisen Töne, einsehen, wenn sie Mist gebaut hat: zu viele Großzügigkeiten gegenüber den Banken, eine Arbeits- und Sozialpolitik, die weit weg war von den Idealen und Werten der Arbeiterpartei.

Verzagen, sich wegducken?
Nein, der Mann am Mikrofon brüllt jetzt und, wäre er eine Frau, würde man sagen, er
keift. Man hört in diesem Ausbruch noch einzelne Worte: „Wir wollen an die Regierung
und das wieder geradebiegen, das war nicht in Ordnung. Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit.“

Die Genossen im Rund? Die einen stöhnen begeistert auf, die anderen kichern verlegen, ein, zwei Bravo-Rufer trauen sich vor.
Uwe Hück ist heute einer, der nicht nur Reden schwingt, sondern an seinem Arbeitsplatz zeigen muss, was er durchsetzen kann. Deshalb fordert er nicht nur mehr
Ausbildungsplätze, sondern boxt so lange, bis bei Porsche 50 Prozent mehr Azubis anfangen.
Deshalb streichelt er den Haupt schülern nicht nur sonntäglich über die Köpfe, sondern verantwortet mit, dass bei Porsche 40 Prozent der Azubis Hauptschüler
sind. Deshalb redet er nicht nur von Gerechtigkeit, sondern bringt seine Vorstandskollegen so weit, Sonderzahlungen am Ende eines guten Jahres an alle unterschiedslos auszubezahlen. Mit der Folge, dass die Putzfrau und der Ingenieur beide über 7000 Euro bekommen. Das hat für ihn etwas mit Respekt zu tun, denn jeden Job, den ein anderer tut, muss er nicht machen.
„Bildung“ ist einer seiner liebsten Schlachtrufe und sein Schlüssel zu Gerechtigkeit
und Integration. Und wenn der Staat nicht mehr alleine für die Kosten aufkommen
kann, dann müssen selbstverständlich die ran, die in diesem Staat ihr vieles Geld
verdient haben: „Wenn deine Rendite zweistellig ist, dann musst du der Gesellschaft
etwas abgeben.“

Er preist die Ehrenamtlichen und die Vereine, „die Seele der Demokratie“,
geißelt die Umstände, die heute noch Kinderarmut und Analphabetentum
zulassen, und mahnt alle, dass Mitbestimmung auch Mitverantwortung heißt.
Seinen Parteigenossen donnert er entgegen:
Zeigt euch, seid stolz auf die 150 Jahre, in denen „gelitten, gekämpft und gestorben
wurde“. Besinnt euch auf eure Werte der Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit.
Sagt laut, dass „prekäre Beschäftigung etwas Unanständiges ist“, erhaltet den Sozialstaat als den „Grundpfeiler der Demokratie“.
Im Stiftskeller steigt die Temperatur, der Mann röhrt jetzt wie der Motor seines
Automobils. Wahlkampf ist Leidenschaft, ist Lautstärke, ist Begeisterung. „Wir werden
es schaffen. Wir werden streiten und nach vorne gehen.“ Wie sagte er soso schön:
„Das Trikot schwitzt nicht von allein.“

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